Es stimmt allerdings, dass man teilweise Einbußen gegenüber den staatlichen Hilfen hat, wenn man eine mies bezahlte Arbeit annimmt. Und Arbeit um der Arbeit willen ist Schwachsinn. Abgesehen von ehrenamtlichen Tätigkeiten arbeitet doch wohl jeder, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.
1 Euro pro Stunde ist in meinen Augen Sklavenarbeit, denn diese Bezahlung kann man ja wohl als symbolisch betrachten.
Ein Mindestlohn muss her. Es muss sich lohnen, zu arbeiten. Und natürlich muss es auch einen Anreiz geben, im Job etwas zu leisten und nicht nur seine Zeit abzusitzen. Wenn ich einen ordentlichen Lohn nach Hause bringe, bin ich doch wesentlich motivierter, mich für meinen Arbeitgeber auch ein wenig anzustrengen... --- OMNIA VINCIT AMOR (= "Die Liebe besiegt alles", für Nicht-Lateiner...)
da stimm ich dir voll und ganz zu. ---------------------------------------------------- Tabus und Gebote für die Minderheit oder der Punk und das Prinzip von einem der mit einem Fön in die Badewanne steigt Hardcore als gesellschaftliche Antithese zum gemeinen Spießbürgertum dies ist (m)ein Terrain betreten verboten hin-und-hergerissen zwischen Normalität und (Wahn)sinn doch wo ist der Unterschied zu all den anderen Toten
Erstmal: "es is doch aber nunma so. aber dazu trägt der staat och bei. wenn de bei nem euro-job mehr kriegen würdest als so, dann würden das och mehr machen..."
Wenn mehr Leute arbeiten würden, hätte der Stadt aber auch nicht so viele Ausgaben (Sozialleistungen- Gelder, die vom Steuerzahler erbracht werden müssen) und somit könnte der Staat auch mehr in "Arbeitsplätze" investieren! (Kausalität)
Zweitens: Versteht ihr da was völlig flasch!! 1-Euro-Job heißt nicht, dass man 1 € pro Stunde verdient, sondern zusätzlich zu seinem ALG II noch die Möglichkeit IN DEN ARSCH GESCHOBEN bekommt, unter staatlicher Unterstützung von 1-2€ (+ finanzielle Eigenbeteiligung des Arbeitgebers) „Mehraufwandsentschädigung“ bis zu 30 Stunden pro Woche zu arbeiten!
Also, wer im sozialsten Staat der Welt sagt, dass er kein Geld hat, hat voll einen am Sender!!!!!
Sag mal, bist du zufällig CDU-Mitglied? Jedenfalls argumentierst du wie ein typischer Kapitalist. Und wie einer, der keinen blassen Schimmer davon hat, wie es sich am unteren Ende der Messlatte lebt. Entweder wohnst du noch im Hotel Mama oder hast gleich nach der Schule das unwahrscheinliche Glück gehabt, eine gut bezahlte Ausbildung und eventuell (noch unwahrscheinlicher) gleich danach eine richtige Arbeit gefunden. Wenn letzteres der Fall ist: Sei froh, aber rede nicht über Sachen, die du nur aus dem Fernsehen kennst. Im ersten Falle - warte mal ein paar Jahre ab, dann reden wir weiter...
Dass wir der sozialste Staat der Welt sind, bezweifle ich nicht nur, ich sage auch, dass es ein ziemliches Armutszeugnis für die Welt wäre, wenn es denn wahr sei.
Wenn ein Staat nicht in der Lage ist, seine Bürger in Lohn und Brot zu halten, hat er es verdient, an den Sozialausgaben für die Arbeitslosen zugrunde zu gehen. Und jetzt komm nicht damit, dass die Politik keinen Einfluss habe. Schließlich ist der Staat gerade dabei, sein letztes Hemd zu verkaufen (Privatisierungen), um Schulden abzubauen, die sich aber dadurch nur noch weiter vermehren.
Und zu den 1-Euro-Jobs: Die halte ich trotzdem für Schwachsinn. Das ist ABM unter anderem Namen und mit mieser Bezahlung. Denn selbst wenn man das ALG II dazu rechnet, kommt am Ende des Monats ein "Gehalt" heraus, für das kein normaler Arbeitgeber auch nur aus dem Bett aufstehen würde.
Auch wenn ich das eigentlich niemandem wünsche: Ich hoffe innigst, dass du mal Bekanntschaft mit der "sozialen" Seite unseres ach so sozialen Staates machen darfst. Werde du erstmal wie ein Aussätziger bzw. Parasit behandelt und suche monatelang erfolglos nach Arbeit, während dir irgendwann sogar deine Familie vorwirft, nur zu faul zum arbeiten zu sein. Und dann will ich nochmal ein schlechtes Wort über das "Prekariat", wie man heutzutage unsere benachteiligte Unterschicht nennt, hören... --- OMNIA VINCIT AMOR (= "Die Liebe besiegt alles", für Nicht-Lateiner...)
Na nun werd mal nicht gleich verletzend, ich bin absolut gegen Beckstein und Co. und nicht nur wegen deren Sozialpolitik, ich bin absolut gegen Monopolpolitik und Konzentration des Geldes/Macht, was wir der CDU zu verdanken haben. Du kannst nicht einfach sagen: "Du argumentierst wie ein typischer Kapitalist". Wir leben "im" Kapitalismus, was ist man, wenn man nicht Kapitalist ist?! Kommunist bist du auf jeden Fall nicht, mit deiner oberflächlichen Betrachtung, der Staat kann nicht nur austeilen, wo soll das deiner Meinung nach hinführen!? Die Menschen heute sind einfach mal viel zu verwöhnt und dass ist auch der Grund, warum du der Kapitalist bist, wenn du sagst, dass du "am unteren Ende der Messlatte lebst", denn somit verlangst du ja nach mehr Geld und nicht ich! Ist schwer zu verstehen, aber genau das ist der Hebel, der sich in den Köpfen der "armen" Menschen umlegen muss! (Vielleicht habe ich zu viel naturalisitsche Literatur gelesen, aber ich glaube nicht, dass du in einem kalten feuchten Keller lebst und 300g Brot am Tag zur Verfügung hast, denn das wäre "am unteren Ende der Messlatte"!) Man ist schon sehr verwöhnt, wenn man sagt, dass ALG II + ABM auf eine "miese Bezahlung" hinausläuft.
Ich will die Diskussion wirklich nicht ins Private ziehen und ich weiß auch dass du klug und voll in Ordnung bist, aber jetzt hast du einmal angefangen ; ) Deine Aussage, dass ich noch im Hotel Mama lebe meinst du sicherlich beleidigend, aber ist es nicht viel klüger, viel unkapitalisitscher, gemeinnütziger, da so viel weniger Kosten entstehen, als wenn ich eine eigene Wohnung hätte, womöglich noch alleine drin wohnen würde und sie vom Staat bezahlt bekommen würde?!?! Was ich sagen will, "kapitalistisch" heißt nicht geben, sondern nehmen, somit bin ich nicht der Kapitalist, wenn ich sage, dass mir schlecht wird, wenn ich oben genannte Meinungen höre!
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, gehst du auf eine Schule für die du ziemlich viel Geld bezahlen musst und am Ende eine ziemlich schlechte Perspektive hast!? Warum machst du das? (ist wirklich nicht böse gemeint, ich will nur aufklären^^)
1. Warum muss man immer gleich Anhänger der gegenwärtig herrschenden Staats- bzw. Wirtschaftsform sein? Ich würde sagen, dass ich eher in die sozialistische Richtung tendiere...
2. Wenn der Eindruck entstanden ist, dass ich mich als "ganz unten" betrachte, möchte ich das hiermit korrigieren. Natürlich gibt es in Deutschland Menschen, denen es RICHTIG schlecht geht, und deren Zukunft und Gegenwart allein vom Pfandflaschensammeln bestimmt ist. Aber: Natürlich verlange ich mehr Geld. Denn solange es in Deutschland noch überbezahlte Topmanager gibt, die angesichts ihrer "Erfolge" scheinbar ebensowenig arbeiten wie ein Arbeitsloser, muss ja noch genug Geld da sein, um es gerechter zu verteilen. Ich halte nichts davon, dass es in einem Staat extrem Reiche und extrem Arme gibt. Sicher sollte Leistung (!) bezahlt werden, aber man kann es auch übertreiben. Außerdem sollte niemand die Befugnis haben, sein Gehalt selbst bestimmen zu dürfen. Dass die Gier mit solchen Menschen durchgeht, ist klar.
3. Ich bleibe bei der Behauptung, dass 1-Euro-Jobs Sklavenarbeit sind. Zudem unterhöhlen und zerstören sie den Arbeitsmarkt noch mehr, weil immer mehr Betriebe (durch meine Freundin bekomme ich es zumindest über den Einzelhandel mit) ausgebildete Fachkräfte entlassen und "Pauschalis" bzw. ungelernte Billigkräfte einstellen. Die Unternehmen weichen also immer mehr auf Billigkräfte aus, so dass die Fachkräfte in die Arbeitslosigkeit getrieben werden - und später woanders ebenfalls für lau arbeiten müssen. Auf der IG-Metall-Seite wurde letztens ein Zeitungsausschnitt gezeigt, in dem ausdrücklich Diplom-Betriebsfachwirte für 1-Euro-Jobs gesucht werden...
4. Ich möchte dich mit der Behauptung, dass du noch bei deinen Eltern lebst, keinesfalls beleidigen. Ich möchte damit nur sagen, dass dir einfach die Einblicke in das Leben jener fehlen, die sich mit "Hilfe" des Arbeitsamtes allein durchschlagen müssen. Es ist wirklich ein grundlegender Unterschied, im sicheren Elternhaus zu leben. Wie weit gehen denn deine Erfahrungen mit der "Arbeitsagentur"?
5. "Kapitalistisch" heißt nicht einfach nur "nehmen", sondern es heißt auch, die ungleiche Verteilung des Geldes in extremem Maße zu befürworten. Kapitalismus heißt, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.
6. Warum ich auf der ABTW bin? Erstens, weil ich zwei Jahre lang keinen Ausbildungsplatz gefunden habe und letztlich auf diese Möglichkeit ausweichen musste, um nicht noch länger ohne Ausbildungsplatz dazusitzen. Denn für ein interessantes Studium reicht mein Abi-Durchschnitt nicht. Zweitens möchte ich diese Ausbildung als Grundlage verwenden, um mir danach eine "richtige" IT-Ausbildung zu suchen. Ich will auf den erworbenen Kenntnissen aufbauen und diese als Argument für weitere Bewerbungen nehmen... 65 Euro monatlich finde ich übrigens nicht sooo schlimm. Auch wenn ich nur ca. 175 Euro Bafög bekomme und den Rest gerade so mit Halbwaisenrente und Kindergeld finanziere... --- OMNIA VINCIT AMOR (= "Die Liebe besiegt alles", für Nicht-Lateiner...)
zu 1.) () Anhänger in dem Sinne, dass man dazu gehört und sich nicht wehren kann ist man schon, denk ich, man wird ja auch so erzogen, Kultur, Medien, Gesellschaft... Man verstößt ja schon teilweise gegen das Gesetz, wenn man es nicht ist, da wir ein klar definiertes Wirtschaftssystem haben und dieses ist größtenteils frei und weißt viele soziale Elemente auf. Aber darum gings ja nicht. Ob man nun dafür oder dagegen ist, kann jeder selber entscheiden. Eine klare "sozialistische Richtung" (also eine praxisreife Ideologie) gibt es leider nicht (man könnte Marx ausbuddeln und ihm sagen, dass er ein paar Dinge verändern soll), da die Menschen nun mal egoisitsch sind und nach Gewinn streben. Das würde nicht mal eine Gehirnwäsche ändern ("1984"^^)
zu 2.) Ich stimme in allen Punkten zu.
zu 3.) Genau das sagte ich in meiner ersten Antwort zu diesem Thema. Besipiel: Meine Mutter arbeitete ihr Leben lang bei der Sparkasse (eigentlich Ingenieurin) und wurde vor 2 Jahren entlassen (Stellenabbau bla bla). Nun wurde ihr vor ein paar Tagen dieser Job, durch das Arbeitsamt, als teilzeit-Tellerwäscher-750€ Brutto-Basis-irgendwas angeboten. Klingt krass, ist aber so.
zu 4.) Gut ich kann deine Lage wirklich nicht exakt nachvollziehen, aber ich denke auch du könntest noch einiges "rausholen". Persönlich habe ich kein Kontakt mit dem Arbeitsamt, will ich auch nie, da ich so viel und so lange wie möglich lernen und studieren will. Aber ich korrespondiere oft mit der BA und sehe auch viel bei anderen, was da so vor sich geht (...bin ein Fan von dtv Beck-Rechtsberatern^^)
zu 5.) Hm...das ist nun mal so. Es soll UNSERE Aufgabe sein, dies zu ändern!
zu 6.) Gut, das erklärt einiges. Ist halt blöd, gerade wenn man nicht aus Leipzig weg will...kann ich verstehen
zu 1.) Auch wenn es immer ein blödes Beispiel ist - zur Zeit des NS-Regimes waren ja auch nicht alle Nazis. Man kann immer anderer Auffassung sein. Und selbst wenn man nicht direkt eine Möglichkeit hat, etwas zu ändern, kann man doch zumindest langsam an einer Änderung mitarbeiten. Viele kleine Schritte ergeben einen langen Weg...
zu 3.) Langsam verstehe ich deine Kritik aber nicht mehr. Wenn du es selbst durch deine Mutter miterlebst - warum verteidigst du dann noch den Staat? Und um auf das Hauptthema zurück zu kommen: Mit einem Mindestlohn von 7,50 Euro wäre diese Billigarbeit nicht möglich. Und dann würden es sich die Arbeitgeber auch öfter mal überlegen, ob sie nicht genausogut wieder auf gelernte Kräfte zurückgreifen sollten.
zu 5.) Also doch weg vom Kapitalismus...
Bleibt immer noch der Punkt, dass du behauptet hast, dass der Staat der sozialste der Welt sei und dass niemand das Recht habe, sich über Geldmangel zu beklagen. Diese These halte ich für absolut blödsinnig, und in meinen Augen hast du auch noch keine überzeugenden Argumente/Belege dafür geliefert... --- OMNIA VINCIT AMOR (= "Die Liebe besiegt alles", für Nicht-Lateiner...)
da sieht mans ma wieder. weil du noch bei mutti wohnst (soll jetz nich angreifend sein) kannst du garnich wissen wie es manchmal am monatsende is. ich hab noch ganze 20 euro für den rest des monats. viel wa? und mein kühlschrank is leer. magste ma mit mir tauschen? magste mich ma in dein hotel mama lassen und du übernimmst meine restlichen 20 euro und kommst damit über den monat? ich wär sau froh wenn ich nur irgentwas vom amt kriegen würde, aber ich kriegs nich. sei froh das du noch bei mama wohnst und immer nen halbwegs vollen kühlschrank hast.
und zu dem thema "ich will so lange wie möglich zur schule gehn und studieren... dann biste genau son mensch der nich arbeiten geht obwohl dus längst könntest ---------------------------------------------------- Tabus und Gebote für die Minderheit oder der Punk und das Prinzip von einem der mit einem Fön in die Badewanne steigt Hardcore als gesellschaftliche Antithese zum gemeinen Spießbürgertum dies ist (m)ein Terrain betreten verboten hin-und-hergerissen zwischen Normalität und (Wahn)sinn doch wo ist der Unterschied zu all den anderen Toten
ich enthalte mich meiner stimme, da ich auch noch in der pansion zu mutters geldbeutel wohne aber glaubt mir toby hat schon genug eindrücke von leuten die es nicht tun. und das mit dem studieren und lernen ist doch nicht schlecht. damit schafft er sich sicherlich eine gute berufs / arbeitsbasis. oder?
__________________________________________________ The true Reason of War is Peace. Hagakure - The Way of the Sword
zu 1.) Ist lustig, dass sich das Thema jetzt total gesplittet hat. Also der Nationalsozialismus war eine politische Bewegung, eine Form des Faschismus. Kapitalismus ist eine Wirtschaftsordnung (siehe Definition Wirtschaftsordnung). Ist somit was vöööllig anderes und es abzuschaffen ist unmöglich, dann würde alles zusammenbrechen, aber man könnte es eindämmen.
Ich verteidige den Staat, weil es die Menschen sind, die ihn kaputt machen. Unsere Verfassung ist eine der besten auf der Welt, meiner Meinung nach, aber es wäre jetzt zu viel, das alles zu erklären. Die Folgen des Mindestlohn sind noch nicht alle aufgedeckt, also wer weiß, was dann alles passiert. Was sagt ihr zu einem Maximallohn?!
Wenn man mal die Sozialpolitik bzw. die Wirtschaftssysteme andere Länder anguckt, sieht man, dass wir sehr sozial sind...
@Cyness: Was soll ich jetzt dazu sagen?! Ich denke es wird sein Gründe haben, warum du nicht mehr bei deinen Eltern wohnen kannst/darfst?! Aus deinen Forumsbeiträgen erschließe ich, dass du eigentlich ein recht berauschendes Leben hast?! Und - man ist ein Sozialschmarotzer, weil man studiert?!?!?!..............?
Ja ich bin froh und ich bin auch froh, dass ich gesund bin!!
..Aber was bringt die Diskussion, wenn ich eh bloß der verwöhnte Scheißer bin, der alles von mama inn Arsch geschobn bekommt und vom harten Leben ja eh voll mal keine Ahnung haben tut ey...
berauschendes leben? nur weil ich mir jede besonderheit zusammenspare hab ich kein berauschendes leben. dafürgehn andere sachen drauf. ess ich halt ma weniger oder nur nudeln weils billig is. nur ich lass mir meinen spass am leben nich nehmen nur weil ich kein geld krieg. ---------------------------------------------------- Tabus und Gebote für die Minderheit oder der Punk und das Prinzip von einem der mit einem Fön in die Badewanne steigt Hardcore als gesellschaftliche Antithese zum gemeinen Spießbürgertum dies ist (m)ein Terrain betreten verboten hin-und-hergerissen zwischen Normalität und (Wahn)sinn doch wo ist der Unterschied zu all den anderen Toten
@Toby 1.: Warum sollte alles zusammenbrechen? Ich glaube nicht, dass der Kapitalismus die Krönung der wirtschaftlichen Evolution ist. Sie ist ein -ziemlich peinlicher- Meilenstein auf dem Weg zu einer gerechten, funktionierenden Wirtschaftsordnung. Und unser aller Bestreben sollte es sein, diese Ordnung zu verbessern.
2.: Warum trennst du die Begriffe "Staat" und "Menschen"? Die Menschen SIND der Staat. Und nur weil wir eine tolle Verfassung haben, muss der Staat nicht sozial sein. Denn es kommt immer auf die Umsetzung an. Und die ist momentan mies. Zu den Folgen des Mindestlohnes hab ich schon was gesagt: Wir sind einer der letzten EU-Staaten, die noch keinen etabliert haben. In unseren Nachbarländern funktioniert er auch. Ich sehe daher keinen Grund, hier zaghafter zu sein. Gerade, weil wir ja immer ach so sozial sein wollen... Einen Maximallohn würde ich übrigens auch befürworten, denn die üblichen Managergehälter werden immer unrealistischer.
Thema Sozialschmarotzer: Studenten an sich sind keine. Dauerstudenten, die einfach nur keine Lust haben, sich der Härte des wirklichen Lebens zu stellen, schon. Wenn du mal vor dieser Wegkreuzung stehst, entscheide selbst. Deine Aussage "so lange wie möglich" lernen zu wollen, lässt nur eben Vermutungen zu... --- OMNIA VINCIT AMOR (= "Die Liebe besiegt alles", für Nicht-Lateiner...)
1.) Ich weiß nicht, bin kein Wirtschaftstheoretiker Hier und da wird es immer Probleme geben.
2.) Ich habe das Wort "Staat" in der Bedeutung verwendet, die ihm der Volksmund gibt.(Regierung,...) Ein großer Vorteil des Mindestlohns ist natürlich der, dass man, wie du bereits sagtest, wieder auf gelernte Fachkräfte zurückgreift. Aber würde es nicht in einem Chaos enden, wenn man das jetzt plötzlich einführt, unheimlich viele Menschen würden doch ihren Arbeitsplatz verlieren und es würde zu einem enormen Andrang auf Ausbildungsplätze führen. Ich zum Beispiel würde meinen Job verlieren und an die 1000 meiner Kollegen auch. Gut das wäre der Anfang vom Ende der Ausbeutung^^, aber viele würden dann dastehen. Würde es nicht auch dazu kommen, dass viele Unternehmer in das Ausland abwandern, weil da die Produktionskosten viel niedriger sind. Das einzigste, was dann helfen würde wären klare EU-Richtlinien. Überhaupt ist die EU die einzigste Instanz, die wirklich was ändern könnte, aber da eröffnet sich ein weitreichendes neues Diskussionsthema.
"So lange wie möglich" heißt nicht, dass man nicht trotzdem arbeiten kann, ich kenne keine Studenten, die nicht nebenbei arbeiten. Übrigens für einen Lohn der unter der Mindestlohngrenze liegt....also sind doch die Stundenten an allem Schuld?!?!
Du wirst lachen, ich bin gar nicht so begeistert von diesen Studentenjobs. Tatsächlich sparen viele Unternehmen so sehr viel Geld ein, indem sie niedrig bezahlte Studenten einstellen und auf Vollzeitstellen verzichten, die den einen oder anderen Arbeitslosen in Lohn und Brot bringen könnten. Das merke ich doch bei meiner Freundin, die seit einem Jahr Anstellung im Einzelhandel sucht. Überall werden nur Studenten genommen. Selbst wenn sie für weniger arbeiten will, stellt sie keiner ein.
Ich würde mich dem Problem der Abwanderung trotzdem stellen. Irgendwann muss der Staat (die Regierung) endlich mal aufhören, der Industrie in den Allerwertesten zu kriechen und Nägel mit Köpfen machen. Wie gesagt haben unsere Nachbarn auch einen Mindestlohn und sind weder Bankrott gegangen noch von Arbeitslosen überrollt worden. Momentan werden die Unternehmen behandelt wie kleine Hasen, denen man keine Angst machen will, damit sie nicht davon laufen oder vor Schreck umkippen. Dabei sollte man gerade die stabilen Großkonzerne ordentlich in die Zange nehmen und zu Zugeständnissen zwingen. Die Ausbildungsplatzabgabe war ein Anfang. Allerdings sollte die wesentlich höher angesetzt werden als jetzt. Momentan ist sie nur eine Gelegenheit, sich freizukaufen. Sie sollte höher sein als die Kosten für eine Ausbildung, damit es wirklich schmerzt, wenn keine oder zuwenig Ausbildungsstellen ausgeschrieben werden.
Angeblich erlebt die Wirtschaft momentan einen unglaublichen Aufschwung. Warum merkt die Bevölkerung wohl nichts davon? Klar - weil dieser Aufschwung auf Kosten der Unterschicht geht. Irgenwen muss der Sparwahn ja treffen.
Ein weiterer Ansatz wäre vielleicht, endlich mit den unsinnigen Privatisierungen aufzuhören. Der Staat kann nicht bankrott gehen, und ein staatliches Unternehmen auch nicht. Wenn wir genug staatseigene Unternehmen hätten (ähnlich der VEBs in der DDR), könnte der Staat gezielt Arbeitsplätze schaffen, ohne dass windige Unternehmensberater von wegen Personalkosten dazwischen reden. Mit genügend Subventionen könnte man diese "ABM-Unternehmen" über Wasser halten, solange sie unproduktiv laufen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass gerade ein Dienstleistungsunternehmen wesentlich erfolgreicher arbeitet, wenn viel Personal vorhanden ist. Die "Servicewüste Deutschland" ist doch erst entstanden, weil die Angestellten einfach keine Zeit mehr haben, sich um Kunden zu kümmern. Wenn sich drei Verkäuferinnen um einen ganzen Supermarkt (inclusive Kassen) kümmern müssen, bleibt für Beratung kein Raum mehr.
Und um auf das Hauptthema zurück zu kommen: Staatliche Unternehmen könnten mit der Aktion Mindestlohn anfangen und somit Standarts setzen, denen sich die anderen Unternehmen anpassen müssten... --- OMNIA VINCIT AMOR (= "Die Liebe besiegt alles", für Nicht-Lateiner...)